Künftig Sonnenstrom für alle?

Rekord bei Balkonkraftwerken-Mieter sollen Recht zur Installation bekommen.
Genau so lautet die Überschrift eines Artikels in einer Westdeutschen Tageszeitung.
Wem geht da nicht das Herz auf, endlich gibt es eine Möglichkeit, die horrenden Stromkosten zu senken. Auf den ersten Blick sicher eine charmante Idee aber wie so oft- schaut man genauer hin, entpuppt es sich als höchstens die halbe Wahrheit oder gar als Mogelpackung?
Der gutgläubige Zeitgenossemöchte das schnellstmöglich umsetzen und begreift nicht so recht, was man ihm schmackhaft machen möchte. In Wirklichkeit gibt es aber so viele “wenn und aber”, dass die anfängliche Euphorie der Ernüchterung weicht. Ist das wieder ein Schnellschuss wie das GEG, Wärmepumpen etc. was bei näherer Betrachtung als Windei zu sehen ist? Oder die Errichtung von Windkraftanlagen und die Zerstörung der Natur.

  • Bauliche Gegebenheiten:
    Genehmigung des Gebäudeeigentümers (Mietrecht, Haftung etc.)
    Tragfähigkeit des Balkons
    Ausrichtung zur Sonne (unverschattet)
    Der Stromversorger ist zu informieren/muss zustimmen
    Einbindung in das bestehende Haus-Stromnetz
  • Kosten/Wirtschaftlichkeit:
    Wer zahlt die PV-Anlage samt Installation?
    Gibt es interessante Zuschüsse?
    Rechnet sich die Anlage über die Lebensdauer (Amortisation)?

Es heißt immer so plakativ “Wind und Sonne schicken keine Rechnung”.
Dann jedoch das große “Aber”. In unseren Breiten sind wir nun mal nicht sonnenverwöhnt, selbst wenn diffuse Sonneneinstrahlung minimal zur Stromproduktion beiträgt. Unsere Kraftwerke müssen eine gewisse Kapazität vorhalten und es ist nicht davon auszugehen, dass diese bei entsprechendem Ausbau von Balkonkraftwerken reduziert werden kann. Man muss es klar aussprechen- nice to have reicht eben nicht, geht es nicht in Richtung Augemwischerei? Soll beim Bürger der Eindruck entstehen, nach der offenbar fatalen Energiewende wird etwas getan? So macht es doch ebenfalls keinen Sinn, große Ackerflächen umzuwidmen und mit PV-Flächen zuzupflastern. In der Sahara wäre reichlich Platz für PV- Anlagen und die Sonne scheint dort über viele Stunden am Tag.

Die Produzenten von PV-Anlagen überschlagen sich regelrecht mit ihren Angeboten, als käme dadurch der große Durchbruch für die gebeutelten Stromkunden (Beispiel Sat1-Frühstücksfernsehen).

Bei aller Euphorie muss man Angebot und Realität kritisch betrachten

Als Fazit muss man konstatieren: PV-Anlagen zu installieren macht da Sinn, wo die Gegebenheiten stimmen. Beim Thema Geld sparen, dürfte Ernüchterung eintreten. Die oft versprochene Amortisation innerhalb weniger Jahre gibt einem niemand schriftlich, es hängt schlussendlich von vielen Parametern ab. Wenn man sich z.B. den derzeitigen Sommer in unserem Land ansieht, kann man wohl keinen Reibach mit einer PV-Anlage erwarten und muss es bestenfalls als nette Spielerei einstufen.

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